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Lexikon der Mathematik: Brahe, Tycho

dänischer Astronom, geb. 14.12. 1546 Skane (Dänemark, heute Schweden), gest. 24.10.1601 Prag.

Brahe war der bedeutendste Astronom vor der Erfindung des Fernrohres. Zunächst interessierte er sich aber eher für Alchemie und Astrologie, bis ein besonderes Ereignis zu einer stärkeren Konzentration auf astronomische Fragen führte: Am 11. November 1572 beobachtete er im Sternbild Kassiopeia einen zusätzlichen neuen („nova”) Stern, der heute „Tychos Supernova” genannt wird.

Mit Unterstützung des dänischen Königs gründete er das Uraniborg- und das Stjerneborg-Observatorium auf der Insel Ven im Kopenhagener Sund. Dort führte er zwanzig Jahre lang astronomische Beobachtungen durch, die wegen der außergewöhnlich guten Geräte sehr exakt und wertvoll waren.

1599 wurde er kaiserlicher Mathematiker Rudolphs II. in Prag. Dort wurde Kepler sein Assistent und später sein Nachfolger. Tycho Brahes kosmo-logisches Model besagte, daß sich die Erde im Zentrum des Universums befindet und der Mond und die Sonne um sie kreisen. Die anderen Planeten sollten sich auf Kreisbahnen um die Sonne bewegen und damit der Erdumkreisung durch die Sonne folgen.

Später konnte Kepler aus Brahes exakten Beobachtungen seine drei Gesetze der Planentenbewegung ableiten und damit dem kopernikanischen Weltbild zum Durchbruch verhelfen.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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