Lexikon der Mathematik: brute force
(engl. rohe Gewalt), Verfahren der Kryptoanalyse, bei dem die gesamte Schlüsselmenge durchsucht wird.
Um gegen diese Form des unberufenen Entschlüsselns sicher zu sein, muß der Schlüsselraum je nach Verfahren mindestens 280 Elemente enthalten (64-Bit-Schlüssel). Gegenwärtig gelten jedoch nur 128-Bit-Schlüssel als ausreichend sicher. Die Länge des Schlüssels garantiert aber nur die Sicherheit gegen diese Form der Kryptoanalyse, zum Beispiel muß ein sog. RSA-Schlüssel schon mindestens aus 1024-Bit bestehen, um zum gegenwärtigen Zeitpunkt (1999) als sicher zu gelten. Andererseits hat eine einfache Substitutionschiffre bereits einen Schlüsselraum mit \(26!\approx {2}^{88}\) Elementen und kann trotzdem durch Häufigkeitsanalyse leicht gebrochen werden.
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