Lexikon der Mathematik: Courant, Richard
deutsch-amerikanischer Mathematiker, geb. 8.1.1888 Lublinitz (Ljubliniec, Polen), gest. 27.1.1972 New York.
Courant studierte in Breslau (Wroclaw), Zürich und Göttingen, wo er 1910 bei Hilbert promovierte. Hier arbeitete er bis zu seiner Emigration. Von 1920 bis 1933 war er Direktor des Mathematischen Instituts in Göttingen. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland floh Courant in die USA. Dort arbeitete er zunächst in Cambridge (Massachusetts) und dann an der New York University. Hier gründete er 1935 zusammen mit James J. Stoker und Kurt O. Friedrichs nach dem Vorbild des Göttinger Instituts eines der renommiertesten Institute für angewandte Mathematik, das später nach ihm benannte Courant Institute of Mathematical Science (Department of Mathematics of the Graduate School of Arts and Science at New York University).
Courant beschäftigte sich hauptsächlich mit Anwendungen der Analysis. So arbeitete er auf dem Gebiet der Variationsrechnung, des Dirichlet-Prinzips, der konformen Abbildungen, der elliptischen Differentialgleichungen und verschiedener Randwertprobleme.
In seiner Göttinger Zeit arbeitete Courant eng mit Hilbert zusammen. So entstand eine zweibändige Abhandlung „Methoden der mathematischen Physik“ (1924, 1937). Zu einem Standardwerk wurde das zusammen mit Hurwitz verfaßte Lehrbuch „Funktionentheorie“. Bis 1933 war Courant Herausgeber des Zentralblattes der Mathematik. In Zusammenarbeit mit dem Springer-Verlag entstand die Reihe „Grundlehren der mathematischen Wissenschaften“. 1941 schrieb er zusammen mit H. Robbins das Buch „What Is Mathematics?“ für Laien als Einführung in die Mathematik.
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