Lexikon der Mathematik: Crelle-Journal
genauer: Journal für die reine und angewandte Mathematik, eine der bedeutendsten mathematischen Fachzeitschriften.
Seit 1826 gab der „Königlich-Preußische-Geheime-Ober-Baurath“ August Leopold Crelle in Berlin die erste deutsche mathematische Fachzeitschrift, das „Crelle-Journal“, heraus. Crelle war selbst kein bedeutender Mathematiker, aber er besaß die „Kunst der Menschenbeurteilung“ und hatte die „Divinationsgabe für werdende große Talente“ (K. Hensel 1926). Er hat eine unglaubliche Reihe großer Mathematiker gefördert und früh zur Mitarbeit an seiner Zeitschrift herangezogen. Im Crelle-Journal veröffentlichten die „bedeutendsten Mathematiker und mathematischen Physiker aller Nationen“ (Kronecker und Weierstraß 1887) ihre Forschungsergebnisse. Erst mit dem Erscheinen der Mathematischen Annalen (1868) verlor das Journal seine beherrschende Stellung in Deutschland in der Veröffentlichung neuester mathematischer Resultate.
Die Herausgeber, z.T. mehrere Personen gleichzeitig, des Journals waren: 1826−1856 A.L. Crelle, 1857–1881 C.W. Borchardt, 1881–1888 K. Weierstraß, 1881−1892 L. Kronecker, 1892−1902 L. Fuchs, 1903−1936 K. Hensel, 1929−1933 L. Schlesinger, 1929−1980 H. Hasse, 1952−1977 H. Rohrbach. Ab Band 314 gibt es ein Herausgeberkollektiv von jeweils 7−8 Mitgliedern. Der 500. Band von „Crelles Journal“ erschien 1998.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.