Lexikon der Mathematik: de Witt, Jan
niederländischer Staatsmann und Mathematiker, geb. 24.9.1625 Dordrecht, gest. 20.8.1672 Den Haag.
De Witt besuchte ab 1641 die Universität in Leiden und zeigte schon früh besonderes Interesse für Mathematik und Rechtswissenschaften. Als politisches Oberhaupt Hollands, 1653 bis 1672, führte er die Niederlande an in den Kriegen gegen England (1652–1654 und 1665–1667). Nach der Vermittlung der Friedensschlüsse von Olvia und Kopenhagen (1660) und des Dreierbundes mit England und Schweden (1667) leitete er die Konsolidierung der Wirtschaft und der Schiffahrt des Landes. 1672 erklärte Louis XIV. von Frankreich den Niederlanden den Krieg. Das führte zur Berufung von Wilhelm III. von Oranien als politischen Führer und zum Sturz und der Ermordung von de Witt.
De Witts wichtigstes mathematische Werk war „Elementa curvarum linearum“ (1659–1661), das die erste systematische Darstellung der analytischen Geometrie der Geraden und der Kegelschnitte war. Darüber hinaus befaßte er sich mit Finanz- und Versicherungsmathematik.
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