Lexikon der Mathematik: Demokritos von Abdera
griechischer Philosoph, geb. um 460 v. Chr. Abdeira (Thrakien), gest. um 370 v. Chr. Abdeira.
Über das Leben von Demokritos ist wenig bekannt. Er scheint ein reicher Bürger von Abdeira gewesen zu sein. Er unternahm weite Reisen in den Osten, nach Persien, Ägypten und Babylon. Auch von Demokritos’ Schriften ist nur wenig bzw. nur in der Auseinandersetzung anderer Philosophen erhalten.
Sein Lehrer war Leukipp (um 450 v. Chr.), der eigentliche Begründer der griechischen Atomtheorie. Dessen Atomistik baute Demokritos weiter aus. Er unterschied das „Feste“ (die Materie) und das „Leere“ (das Vakuum). Die Materie ist bis zu einer festen Grenze (den Atomen) teilbar. Diese Atome unterscheiden sich nur in Größe und Gestalt, aber im Gegensatz zu Vorstellungen von Anaxagoras nicht qualitativ. Qualitative Unterschiede in der Materie entstehen durch unterschiedliche Lage und Anordnung der Atome. Das Vakuum auf der anderen Seite wiederum ermöglicht die Teilung der Materie und die Bewegung der Atome. Diese atomistische Anschauung war ein Ausgangspunkt für die Infinitesimalmathematik des 16. und 17. Jahrhunderts.
Nach Archimedes hat sich Demokritos schon vor Eudoxos mit der Bestimmung des Volumens von Pyramiden durch Betrachtung der Schnitte mit Ebenen befaßt.
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