Lexikon der Mathematik: Diderot, Denis
französicher Philosoph und Schriftsteller, geb. 6.10.1713 Langres (Frankreich), gest. 31.7.1784 Paris.
Als Sohn eines Messerschmieds erwarb Diderot seine Bildung 1728–1732 zunächst am Pariser Collège d’Harcourt und am Lycée Louis-le-Grand. Er studierte danach Jura, war aber auch sehr stark an Sprachen, Literatur, Philosophie und höherer Mathematik interessiert. Nach dem Studium verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Lehrtätigkeiten, Übersetzungen und schriftstellerischen Arbeiten. In dieser Zeit wechselte seine Weltanschauung vom römischen Katholizismus zum Deismus, Atheismus und Materialismus. 1741 traf er Jean-Jacques Rousseau, und seit dieser Zeit ver-band beide eine 15 Jahre währende Freundschaft.
Mit seinen philosophischen Schriften (1754 „Pensées sur l’interprétation de la nature“, 1769 „L’Entretien entre d’Alembert et Diderot“, 1769 „Rêve de d’Alembert“, 1774–1780 „Eléments de physiologie“) wurde er zum führenden Vertreter der Aufklärung und zum Vorkämpfer für die Französische Revolution.
Seine Bedeutung auch für die Mathematik liegt in seiner Arbeit als Autor und Herausgeber der „Encyclopédie, ou Dictionnaire Raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers, par une société des gens de lettres, mis en ordre et publié par M. Diderot et par M. d’Alembert“ 1751 bis 1772. Die Enzyklopädie sollte die wesentlichen Prinzipien und Anwendungen der verschiedenen Künste und Wissenschaften darstellen. Die zugrundeliegende Philosophie war der Rationalismus und der Glaube an den Fort-schritt des menschlichen Geistes.
Diderot war auch Schriftsteller. So schrieb er unter anderem 1760 „La Religieuse“, 1773 „Jacques le fataliste et son maître“, zwischen 1761 und 1774 „Le Neveu de Rameau“ und 1772 „Supplément au voyage de Bougainville“.
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