Lexikon der Mathematik: Differentialformen auf komplexen Mannigfaltigkeiten
fundamentaler Kalkül in der Funktionentheorie.
Sei X eine C∞-Mannigfaltigkeit der reellen Dimension n, und sei ϵℝ die Strukturgarbe von X (d. h., ϵℝ ist die Garbe der reellwertigen C∞-Funktionen auf X). Sei a ein Punkt in X und x1, …, xn die lokalen Koordinaten um a. Eine ℝ-lineare Abbildung \(\xi :{\varepsilon }_{a}^{{\mathbb{R}}}\to {\mathbb{R}}\) heißt eine Derivation oder ein reeller Tangentialvektor an der Stelle a, wenn
Die Menge Ta = TaX der reellen Tangentialvektoren an der Stelle a ist ein n-dimensionaler reeller Vektorraum mit der Basis
Ein Vektorfeld ξ auf einer offenen Teilmenge U von X ist eine Abbildung, die jedem x ∈ U einen Tangentialvektor ξ (x) ∈ TxX zuordnet. In einer Umgebung von a hat ξ eine Darstellung der Form
Das Vektorfeld ξ heißt „C∞“, wenn die Funktionen fj C∞-Funktionen sind. Dies ist äquivalent zu der Bedingung, daß für jedes f ∈ ϵℝ (U) die Funktion ξ (f) : U → ℝ, x ↦ ξ (x) (fx) eine C∞-Funktion ist.
Für r ≥ 0 bezeichne
den komplexen Vektorraum der alternierenden r-fachen ℝ-linearen Abbildungen φ : Ta × … × Ta → ℂ. Wenn dx1, …, dxn die Basis von A1 (Ta) = Homℝ (Ta, ℝ) ist, die dual zu der Basis \(\frac{\partial }{\partial {x}_{1}}|a,\ldots, \frac{\partial }{\partial {x}_{n}}{|}_{a}\) von Ta ist, dann ist dx1, …, dxn auch eine Basis des komplexen Vektorraumes \({\varepsilon }_{a}^{1}\), und \(\{d{x}_{J}:J\in {\rm{{\mathbb{N}}}}\left(\begin{array}{c}n\\ r\end{array}\right)\}\) ist eine Basis von \({\varepsilon }_{a}^{r}\), wobei
Eine r-Form ω auf einer offenen Teilmenge U ⊂ X ist eine Abbildung, die jedem x ∈ U ein Element \(\omega (x)\in {\varepsilon }_{x}^{r}\) zuordnet. In einer Umgebung von a besitzt ω eine Darstellung der Form
Nach Definition ist ω genau dann C∞, wenn die Funktionen fJ C∞-Funktionen sind. Dies ist äquivalent zu der Bedingung, daß für beliebige C∞-Vektorfelder ξ1, …, ξr auf U, die Funktion
Die Prägarbe
Die ℂ-linearen äußeren Ableitungen d : ϵr → ϵr+1 sind bezüglich der lokalen Koordinaten x1, …, xn hier definiert durch
Sei nun X eine komplexe Mannigfaltigkeit der Dimension n und z1, …, zn mit zj = xj + iyj die lokalen Koordinaten um einen Punkt a ∈ X. Dann sind sowohl {dx1, …, dxn, dy1, …, dyn} als auch \(\{d{z}_{1},\ldots, d{\bar{z}}_{n},d{\bar{z}}_{1},\ldots, d{\bar{z}}_{n}\}\) Basen von \({\varepsilon }_{a}^{1}\) (Differentialform, komplexwertige). Daher ist für r ∈ ℕ die Menge
Die Prägarbe
Die äußere Ableitung d : ϵ0 → ϵ1 = ϵ1,0 ⊕ E0,1 spaltet auf in \(d=\partial +\bar{\partial }\), wobei in lokalen Koordinaten z1, …, zn
Diese Zerlegung erstreckt sich auf alle \(r:d=\partial +\bar{\partial }:{\varepsilon }^{r}\to {\varepsilon }^{r+1}\), wobei ∂ : ϵp,q → ϵp+1,q und \(\bar{\partial }:{\varepsilon }^{p,q}\to {\varepsilon }^{p,q+1}\) ℂ-linear und in lokalen Koordinaten bestimmt sind durch
Aus der Identität
Man nennt ∂ und \(\bar{\partial }\) die Dolbeault-Ableitungen. Für ω ∈ ϵp,q und η ∈ ϵr,s gilt
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