Lexikon der Mathematik: Dunford-Pettis, Satz von
Aussage über die Darstellung von Operatoren auf L1(μ) als Integraloperatoren:
Sei T : L1(Ω, Σ, μ) → Y einschwach kompakter Operator mit Werten in einem Banachraum Y. Dann existiert eine beschränkte Bochner-integrierbare Funktion f : Ω → Y (Bochner-Integral) mit
\begin{eqnarray}{T}_{\varphi }=\displaystyle \mathop{\int }\limits_{\Omega }f\varphi d\mu \,\,\forall \varphi \in {L}^{1}(\mu ).\end{eqnarray}
Daraus folgt, daß jeder schwach kompakte Operator auf L1(μ) vollstetig ist und schwach kompakte Mengen auf kompakte Mengen abbildet; insbesondere ist das Quadrat eines schwach kompakten Operators aufL1(μ) kompakt. Ein Banachraum, der diese Eigenschaft mit L1 teilt, hat definitionsgemäß die von Grothendieck eingeführte Dunford-Pettis-Eigenschaft; Beispiele sind alle C(K)-Räume oder die Disk-Algebra A(\({\mathbb{D}}\)) (Funktionenräume). Genau dann hat X die Dunford-Pettis-Eigenschaft, wenn für schwache Nullfolgen (xn) ⊂ X und \(({x}_{n}^{\prime})\,\subset \,X^{\prime}\) (schwache Konvergenz) stets \({x}_{n}^{\prime}({x}_{n})\,\to \,0\) folgt.
Ist Y reflexiv, so ist jeder stetige lineare Operator T : L1(μ) → Y gemäß (1) darstellbar; das gilt nicht mehr für beliebige Banachräume, wohl aber für separable Dualräume Y oder, allgemeiner, Räume mit der Radon-Nikodym-Eigenschaft.
[1] Diestel,J.; Uhl,J.: Vector Measures. American Mathematical Society, 1977.
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