Lexikon der Mathematik: dyadische Darstellung
Binärdarstellung, Darstellung einer reellen Zahl
\begin{eqnarray}x=\pm {({z}_{k}\ldots {z}_{1}{z}_{0}.{z}_{-1}{z}_{-2}\ldots )}_{2}=\displaystyle \sum _{j}{z}_{j}\cdot {2}^{j}\end{eqnarray}
mit Ziffern zj ∈ {0, 1}, wobei sich die Summation über k ≥ j > −∞ erstreckt.Einige Beispiele:
Jede ganze Zahl besitzt eine eindeutig bestimmte endliche dyadische Darstellung ohne Nachkommastellen; eine reelle Zahl besitzt genau dann eine endliche dyadische Darstellung, wenn sie rational mit einem Nenner der Form 2
Die früheste Beschreibung der dyadischen Darstellung findet sich bei dem gelehrten Bischof Johann Caramuel de Lobkowitz, der die dyadische Arithmetik auf den ersten 96 Seiten seines Buchs „Mathesis biceps“, einem 1670 erschienenen Werk mit mehr als 1700 Seiten in Folio, ausführlich beschreibt. Leibniz beschrieb die dyadische Darstellung in einem Brief an Herzog Rudolph August vom 2. Januar 1697; es gibt auch ein Fragment von Leibniz „De progressione dyadica“ vom 15. März 1679.
Für Caramuel war die Dyadik, wie jedes andere mögliche Zahlsystem, ein Produkt von Verstandeswillkür und Spieltrieb. Leibniz hingegen nahm die Sache viel ernster, für ihn war die Kenntnis der „wahren Zahlen“ ein Mittel zur Erkenntnis der Schöpfung. Er bringt die Dyadik in einer Abhandlung explizit mit der chinesischen Philosophie, insbesondere mit dem I-Ging, in Verbindung.
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