Lexikon der Mathematik: eigentliche-meromorphe-Abbildung
eine meromorphe Funktionf: G1 → G2 (wobei G1, G2 ⊂ ℂ Gebiete sind) mit folgender Eigenschaft: Es existiert eine Zahl k ∈ ℕ derart, daß jedes a ∈ G2 genau k Ürbilder in G1 hat, wobei die Vielfachheit zu berücksichtigen ist. Genauer bedeutet dies: Zu jedem a ∈ G2 gibt es ℓ ≤ k verschiedene Punkte z1,…,zl ∈ G1 mit f (zj) = a für j = 1,…,ℓ und
Einige Beispiele:
Es sei
Eine konforme Abbildung von G1 auf G2 ist eine eigentliche Abbildung vom Grad Eins.
Eine eigentliche Abbildung f:G1 → G2 heißt unverzweigt, falls f keine kritischen Punkte in G1 besitzt, andernfalls heißt sie verzweigt.
Zur äquivalenten Umformulierung des Begriffs der eigentlichen Abbildung führt man folgende Redewendung ein. Eine meromorphe Funktion f: G1 → G2 bildet Randfolgen in Randfolgen ab, falls für jede Folge (zn) in G1 mit \(\mathop{\mathrm{lim}}\limits_{n\to \infty }{z}_{n}=\zeta \) für ein ζ ∈ ∂G1 die Bildfolge (f(zn)) alle ihre Häufungspunkte auf ∂G2 hat. Man beachte dabei, daß die Folge (f(zn)) nicht konvergent sein muß. Dann sind folgende Eigenschaften für eine meromorphe Funktion f: G1 → G2 äquivalent:
- f ist eine eigentliche Abbildung.
- f bildet Randfolgen in Randfolgen ab.
- Das Urbild f−1 (K) jeder kompakten Menge K ⊂ G2 ist kompakt in G1.
Man vergleiche auch das eng verwandte Stichwort eigentliche holomorphe Abbildung.
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