Lexikon der Mathematik: eindimensionale Diffusion
Bezeichnung für eine bedeutende Klasse stochastischer Prozesse. Entsprechend verschiedener Definitionsmöglichkeiten ergeben sich auch verschiedene Klassen von Diffusionsprozessen.
Eine eindimensionale Diffusion wird häufig als (starker) Markow-Prozeß (Xt)t≥0 mit stetigen Pfaden definiert. Es gilt dann
Weiterhin existieren in der Regel die Grenzwerte
Dabei wird μ(t, x) als Driftparameter oder Trendkoeffizient und σ2(t, x) als Diffusionsparameter bezeichnet. Im allgemeinen sind μ(t, x) und σ2(t, x) stetige Funktionen von t und x.
Einige Autoren nehmen die Existenz von Drift- und Diffusionsparameter explizit mit in die Definition auf: Ist (Xt)t≥0 ein Markow-Prozeß mit Übergangsfunktion P(s, x; t, B), \(s,t\in {{\mathbb{R}}}_{0}^{+}\), s ≤ t, x ∈ ℝ und \(B\in {\mathfrak{B}}({\mathbb{R}})\), so wird (Xt)t≥0 als Diffusion bezeichnet, wenn die Übergangsfunktion für beliebige s ≥ 0, x ∈ ℝ und ϵ > 0 die folgenden Bedingungen erfüllt:
Desweiteren finden sich Definitionen, bei denen unter einer Diffusion eine Lösung einer stochastischen Differentialgleichung verstanden wird.
Ein wichtiges Beispiel für eine eindimensionale Diffusion ist eine normale eindimensionale Brownsche Bewegung, für die gilt μ(t, x) = 0 und σ2(t, x) = 1 für alle t ≥ 0 und x ∈ ℝ.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.