Lexikon der Mathematik: Exponentialverteilung
Verteilung einer stetigen Zufallsgröße.
Exponentialfunktion zu allgemeiner Basis
Eine stetige Zufallsgröße X genügt der Exponentialverteilung mit dem Parameter λ > 0, wenn sie die Dichtefunktion
und damit die Verteilungsfunktion
mit Werten in [0, 1] besitzt. Der Parameter λ beschreibt die Geschwindigkeit des Abklingens der Exponentialverteilungsdichte gegen Null und heißt auch Intensitätsparameter der Verteilung.
Für den Erwartungswert und die Varianz einer exponentialverteilten Zufallsgröße X ergibt sich
Dichte der Exponentialverteilung
Die Exponentialverteilung wird in der Praxis häufig zur Modellierung von Wartezeiten verwendet, insbesondere bei der Beschreibung von Vorgängen der folgenden Art: Dauer von Telefongesprächen, Lebensdauer von Bauelementen, Zeit zwischen zwei eintreffenden Signalen oder Kunden bzw. allgemein zwischen zwei eintreffenden Forderungen in Bedienungssystemen.
Eine charakteristische Eigenschaft dieser Vertei-lung ist ihre Gedächtnislosigkeit.
Die Exponentialverteilung spielt eine große Rolle in der Bedienungs- oder Warteschlangentheorie; es gibt folgenden Zusammenhang zwischen der Exponential- und der Poissonverteilung:
Es sei X die zufällige Anzahl eintreffender Forderungen in einer Bedienstation pro Zeiteinheit, und es sei T die zufällige Zeit zwischen zwei Forderungen.
Dann gilt: X ist poissonverteilt mit dem Parameter λ genau dann, wenn T exponentialverteilt mit dem gleichen Parameter λ ist.
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