Lexikon der Mathematik: Fabry, Honoré
französischer Mathematiker und Theologe, geb. 5.4.1607 Virieu-le-Grand (Dauphin, Frankreich), gest. 8.3.1688 Rom.
Fabry stammt aus einer Juristenfamilie und trat 1626 dem Jesuitenorden bei. Nach zwei Jahren in Avignon begann er 1628 ein Philosophie- und 1632 ein Theologiestudium in Lyon. 1636 erhielt er eine Professur für Logik am Jesuitenkolleg in Arles. Er leitete das College Aix-en-Provence ab 1638 und erhielt 1640 eine Professur für Logik und Mathematik in Lyon. 1646 nach Rom beordert, lernte er dort Ricci kennen. Fabry wurde in Rom Mitglied der Inquisition und sogar Großinquisitor.
In seinem mathematischen Hauptwerk „Opusculum geometricum“ (1659) finden sich Quadraturen von Zykloiden und Volumina von Rotations-körpern. Seine Methoden ähnelten denen Newtons. Neben mathematischen Schriften verfaßte er auch Werke zur Naturphilosphie und zur Geschichte. Er entdeckte unabhängig von W. Harvey den Blutkreislauf und 1665 den Andromeda-Nebel.
Zu Fabrys Schülern zählen Cassini und La Hire. Er arbeitete gemeinsam mit Dechales und pflegte einen regen Schriftwechsel u. a. mit Huygens, Leibniz, Descartes, Pascal und Mersenne.
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