Lexikon der Mathematik: fast sichere Konvergenz
Konvergenz fast überall, Konvergenz mit Wahrscheinlichkeit 1, spezieller Konvergenzbegriff in der Wahrscheinlichkeitstheorie.
Eine Folge (Xn)n∈N von auf dem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, 𝔄, P) definierten reellen Zufallsvariablen konvergiert P-fast sicher (kurz: P-f.s.), P-fast überall (kurz: P-f.ü.) oder mit Wahrscheinlichkeit 1 gegen eine ebenfalls auf (Ω, 𝔄, P) definierte reelle Zufallsvariable X, wenn
gilt.
Man schreibt Xn → X, \({X}_{n}\mathop{\to }\limits^{\text{f}\text{.s}\text{.}}X\) bzw. Xn → X (P-f.ü.), \({X}_{n}\mathop{\to }\limits^{\text{f}\mathrm{\ddot{u}}\text{.}}X\). Die P-fast sichere Konvergenz \({X}_{n}\mathop{\to }\limits^{\text{f}\text{.s}\text{.}}X\) impliziert die stochastische Konvergenz \({X}_{n}\mathop{\to }\limits^{P}X\), nicht aber umgekehrt.
Zum Nachweis der fast sicheren Konvergenz kennt man das Cauchy-Kriterium; dieses greift, wenn für alle ω ∈ Ω außerhalb einer P-Nullmenge N das aus der Analysis bekannte Konvergenzkriterium von Cauchy für die Folge (Xn(ω))n∈ℕ erfüllt ist, d. h. wenn für alle ω ∉ N zu jedem ϵ > 0 ein n0 existiert, so daß für alle m, n >n0 gilt
Es gilt der folgende Satz:
Eine Folge (Xn)n∈ℕreeller Zufallsvariablen auf einem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, 𝔄, P) konvergiert genau dann P-fast sicher gegen eine Zufalls-variable X auf dem gleichen Wahrscheinlichkeitsraum, wenn sie das Cauchy-Kriterium für die fast sichere Konvergenz erfüllt.
Für alle ω ∈ Ω außerhalb einer P-Nullmenge gilt dann \(X(\omega )=\mathop{\mathrm{lim}}\limits_{n\to \infty }{X}_{n}(\omega )\).
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