Lexikon der Mathematik: Fermi, Enrico
italienisch-amerikanischer Physiker, geb. 29.9.1901 Rom, gest. 28.11.1954 Chicago.
Fermi studierte Physik an der Scuola Normale Superiore in Pisa und promovierte dort 1922. Nach Aufenthalten in Göttingen und Florenz erhielt er 1926 eine Professur für theoretische Physik in Rom. 1939 emigrierte er in die USA und arbeitete an der Columbia University in New York und an der Universität von Chicago.
1925 wandte er Paulis Ausschließungsprinzip (Pauli-Verbot) auf die Theorie idealer Gase an und zeigte, daß das Pauli-Verbot für alle Teilchen mit halbzahligem Eigendrehimpuls gelten muß (Fermi-Dirac-Statistik).
1933 erarbeitete er eine Theorie des β-Zerfalls, führte dazu die „schwache Kraft“ ein und postulierte eine neues Teilchen — das Neutrino. Durch den Beschuß von chemischen Elementen mit verlangsamten Neutronen versuchte er, Transurane, also Elemente mit einer Ordnungszahl größer als der des Urans, zu erzeugen. Hierfür erhielt er 1938 den Nobelpreis.
In den USA arbeitete Fermi an der Einleitung und Aufrechterhaltung einer geregelten Kettenreaktion. Dies gelang ihm am 2.12.1942.
Ab 1946 wandte er sich am Institute for Nuclear Studies der Universität Chicago der Elementarteilchenphysik zu und untersuchte die Wechselwirkung von Mesonen und Protonen.
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