Lexikon der Mathematik: Ferrari, Lodovico
Ferraro, Ludovico, italienischer Mathematiker, geb. 2.2.1522 Bologna, gest. Oktober 1569 Bologna.
1536 trat Ferrari eine Stelle als Diener im Hause Cardanos an. Dieser unterrichtete ihn in alten Sprachen und Mathematik und zog ihn als Gehilfen zu eigenen Arbeiten heran. 1540 wurde Ferrari Mathematiklehrer in Mailand. 1542 bis 1550 führte er Vermessungsarbeiten im Dienste des Kardinals von Mantua durch, und ab 1564 hatte er eine Professur für Mathematik in Bologna inne.
1540 entdeckte er in Zusammenarbeit mit Cardano die Lösungsformel für Gleichungen vierten Grades. Da diese aber auf der Lösungsformel für Gleichungen dritten Grades beruhte und Tartaglia sich das Recht vorbehalten hatte, diese als erster zu veröffentlichen, konnte Ferrari sein Ergebnis nicht publizieren.
1545 lernte Ferrari die Arbeiten von dal Ferro kennen und erkannte, daß nicht Tartaglia, sondern dal Ferro als erster die Lösungsformel für kubische Gleichungen gefunden hatte. Damit war für Ferrari der Weg für eine Veröffentlichung frei. Das führte zu heftigen Kontroversen mit Tartaglia.
Ferrari soll durch seine Schwester mit Arsen vergiftet worden sein.
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