Lexikon der Mathematik: Fluxionsrechnung
von Isaac Newton ab 1665 entwickelte Vorläuferin der Differential- und Integralrechnung.
Newton betrachtete variable Größen als zeitabhängig und bezeichnete sie als Fluenten ( fließende Größen). Die Änderungsgeschwindigkeit einer Fluente y nannte er deren Fluxion (Fluß) \(\dot{y}\) . Die Aufgabe der Fluxionsrechnung sah Newton darin, aus Beziehungen zwischen Fluenten Beziehungen zwischen ihren Fluxionen herzuleiten, was heute der Gegenstand der Differentialrechnung ist, und umgekehrt von den Fluxionen auf die Fluenten zu schließen, was dem Aufsuchen von Stammfunktionen (Antidifferentiation) entspricht. Er definierte dabei die Bedeutung von „Geschwindigkeit” nicht präzise und kannte die heutigen Grenzwert- und Stetigkeitsbegriffe nicht. Statt dessen arbeitete er intuitiv und aus jetziger Sicht naiv und sorglos mit „unendlich kleinen” Größen, erreichte damit aber aufgrund seines Gespürs und seiner physikalischen Anschauung eine Fülle bedeutender Ergebnisse.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.