Lexikon der Mathematik: Fuchs, Lazarus
deutscher Mathematiker, geb. 5.5.1833 Moschin (bei Poznań), gest. 26.4.1902 Berlin.
Fuchs studierte in Berlin bei Weierstraß und Kummer. Er promovierte dort 1858. Von 1860 bis 1867 arbeitete er als Lehrer an verschiedenen Gymnasien Berlins. Ab 1866 war er Professor an der Berliner Universität, ab 1869 an der Universität Greifswald und an der landwirtschaftlichen Akademie in Eldena. 1874 ging er nach Göttingen und 1875 nach Heidelberg. Ab 1884 war er wieder an der Berliner Universität und leitete 1884–1892 zusammen mit Kronecker das Berliner Mathematische Seminar. 1899 war er Rektor der Berliner Universität.
Fuchs untersuchte lineare Differentialgleichungen mit algebraischen Koeffizienten, hypergeometrische Funktionen sowie hyperelliptische und abelsche Integrale.
Die 1880 erschienene Arbeit „Über eine Klasse von Funktionen mehrerer Variablen, welche durch Umkehrung der Integrale von Lösungen der linearen Differentialgleichungen mit rationalen Coeffizienten entstehen“ inspirierte Klein und Poincaré zur Untersuchung spezieller diskreter Gruppen, die Poincaré später Fuchssche Gruppen nannte.
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