Lexikon der Mathematik: Gedächtnislosigkeit
auch Nichtalterungseigenschaft, spezielle Eigenschaft einer Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung P auf der σ-Algebra \({\mathfrak{B}}({{\mathbb{R}}}_{0}^{+})\) der Borelschen Mengen von \({{\mathbb{R}}}_{0}^{+}\) heißt gedächtnislos, wenn für alle x, t ∈ ℝ+ mit P((t, ∞)) > 0 die Beziehung
Ist X eine Zufallsvariable auf dem Wahrscheinlichkeitsraum \(({\rm{\Omega }},\space {\mathfrak{A}},\space P)\) mit Werten in \({{\mathbb{R}}}_{0}^{+}\) bzw. ℕ, welche die kontinuierliche bzw. diskrete Wartezeit bis zum Eintreten eines bestimmten Phänomens angibt, so bedeutet die Gedächtnislosigkeit der Verteilung PX, daß das Wissen, daß das Phänomen bis zum Zeitpunkt t noch nicht eingetreten ist, die Wahrscheinlichkeit nicht verändert, daß es auch in den nächsten x Zeiteinheiten nicht eintritt.
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