Lexikon der Mathematik: Genetik
Begriff aus der Biologie.
Aus Sicht der mathematischen Biologie ist dieser wie folgt zu behandeln: Die klassische Genetik der „mendelnden Gene“ mit einem Genom aus auf Chromosomen lokalisierten Erbanlagen, jeweils in mehreren Allelen, und den Mechanismen der Rekombination, Selektion, Mutation und Drift, führt auf eine reichhaltige Theorie genetischer Modelle in Form von Differenzengleichungen, Differentialgleichungen und stochastischen Prozessen. Diese Modelle haben großen Einfluß auf die Entwicklung der Evolutionstheorie gehabt (Neutralismus, Selektionismus).
Im Gegensatz dazu wird in der Molekulargenetik das Genom als ein System von DNA-Sequenzen betrachtet (die die Mendelschen Gene enthalten), durch die Proteine und Enzyme codiert werden, sowie deren Funktion im Organismus. Hier spielen kombinatorische Fragen eine größere Rolle.
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