Lexikon der Mathematik: Gerbert von Aurillac
Papst Sylvester II., deutscher Theologe und Universalgelehrter, geb. vor 945 Aurillac (Auvergne, Frankreich), gest. 12.5. 1003 Rom.
Gerbert von Aurillac wurde im Kloster St. Géraud (Aurillac) und in der spanischen Mark ausgebildet. Dadurch kam er in Kontakt mit arabischislamischen Wissenschaften. Seine Ausbildung umfaßte Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Musiktheorie, Astronomie sowie Theologie und Naturphilosophie. Nach dem Abschluß seiner Studien ließ er sich in Reims nieder, wo er die dortige Domschule zu einem der wichtigsten Zentren der Gelehrsamkeit in Europa machte. Daneben wirkte er als Lehrer des deutschen Kaisers Otto III. Ab 987 war er Sekretär des französischen Königs Hugo Karpet. Ab 994 lebte er in Italien und wurde dort von Otto III. 996 zum Erzbischof von Ravenna und 999 zum Papst ernannt.
Ihm werden unter anderem Arbeiten über das Astrolab und andere astronomische Instrumente und Abhandlungen über den Umgang mit dem Abakus zugeschrieben. Durch seine Ausbildung in Spanien lernte er die indo-arabische Ziffernschreibweise kennen, denn sein Abakus soll Marken mit den Zahlzeichen 1 − 9 verwendet haben. Neben Arbeiten zur Zahlentheorie schrieb er auch über Musiktheorie und Geometrie, wobei er Teile aus Euklids „Elementen“ verarbeitete.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.