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Lexikon der Mathematik: Gibbs, Josiah Willard

amerikanischer Physiker, geb. 11.2.1839 New Haven (Connecticut), gest. 28.4.1903 New Haven.

Gibbs studierte von 1859 bis 1863 an der Yale Universität in New Haven Mathematik und Ingenieurwesen. Nach Aufenthalten in Paris, Berlin und Heidelberg, wo er Mathematik und Physik studierte, ging er wieder zurück an die Yale Universität und wurde Professor für mathematische Physik.

Gibbs beschäftigte sich in seinen ersten Arbeiten mit graphischen bzw. geometrischen Darstellungsmethoden in der Thermodynamik. Er stellte die Entropie in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen und entwickelte das Carnotsche Druck-VolumenDiagramm zu einer dreidimensionalen Darstellung mit den Achsen Entropie, Energie und Volumen weiter. Er leitete thermodynamische Gleichungen für Temperatur und Druck ab und definierte das chemische oder Gibbssche Potential.

In den frühen 80er Jahren befaßte sich Gibbs mit der elektromagnetischen Theorie von Maxwell und entwickelte dabei die Vektoranalysis. Dabei verband er die Theorie der Quaternionen, von Hamilton 1844 eingeführt, mit der Geometrie von Graßmann.

Von allen Beiträgen Gibbs’ zur Physik waren seine Beiträge zur statistischen Mechanik am folgenreichsten für die Physik des 20. Jahrhunderts. Seine wichtigsten Arbeiten sind: „Graphical Methods in the Thermodynamics of Fluids“ (1873), „A Method of Geometrical Representation of the Thermodynamic Properties of Substances by means of

Surfaces“ (1873), „On the Equilibrium of Heterogeneous Substances“ (1875-1878), „Vector Analysis, a textbook for the use of students of mathematics and physics“ (1901) und „Elementary Principles in Statistical Mechanics, Developed with Especial Refe rence to The Rational Foundation of Thermo- dynamics“ (1902).

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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