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Lexikon der Mathematik: Gödel, Kurt

Mathematiker, Logiker, Philosoph, geb. 24.4.1906 Brünn (Brno), gest. 14.1.1978 Princeton (N.J.).

Der Sohn eines Textilfabrikdirektors studierte in Wien theoretische Physik und Mathematik. Bald wurde er in die Einflußsphäre des „Wiener Kreises” gezogen und beschäftigte sich intensiv mit den Grundlagen der Mathematik, der Logik und der Wissenschaftsphilosophie. Hauptergebnisse dieser Studien waren der Beweis der Vollständigkeit der Aussagenlogik erster Stufe (Dissertation, 1929) und die berühmte Arbeit „Über formal unentscheidbare Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme” (1931). Letztere zeigte die Grenzen der Hilbertschen Metamathematik auf und hat das Denken des 20. Jahrhunderts tiefgreifend beeinflußt.

Seit 1933 Dozent in Wien, legte Gödel in den nächsten Jahren grundlegende Arbeiten über die Interpretationen intuitionistischer Systeme und über Modallogik vor. Nach dem Einmarsch Nazideutschlands in Österreich verlor Gödel seine Dozentur (1938). Er verließ Österreich und ging in die USA. In Princeton arbeitete er mit außerordentlichem Erfolg über die relative Widerspruchsfreiheit des Auswahlaxioms und der Kontinuumhypothese (1938/39), über die Lösungen von Einsteins Feldgleichungen (1949, „Gödelscher Raum”) und über neue Interpretationen der intuitionistischen Aussagenlogik (1957).

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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