Lexikon der Mathematik: Grenzwertsätze für Wahrscheinlichkeiten großer Abweichungen
asymptotische Aussagen, mit deren Hilfe abgeschätzt werden kann, wie die Wahrscheinlichkeiten untypischer Ereignisse, wie z. B. des Auftretens weit vom Erwartungswert einer Folge unabhängiger identisch verteilter Zufallsvariablen entfernter Mittelwerte, gegen Null streben. Es gilt z. B. der folgende Satz:
Es sei (Xn)n∈Neine Folge unabhängiger identisch verteilter reeller Zufallsvariablen auf dem Wahrscheinlichkeitsraum \((\Omega,\,{\mathfrak{A}},\,P)\)mit E(|Xn|) < ∞ und E(Xn) = µ sowie \({S}_{n}\,:=\,\displaystyle {\sum }_{i=1}^{n}{X}_{i}\)für alle n ∈ ℕ. Erfüllt die erweitert reellwertige Funktion
die Bedingung I(x) < ∞ für alle x ∈ ℝ, so gelten für jede Borelsche Teilmenge B von ℝ die Abschätzungen
wobei int B das Innere und Cl B den Abschluß von B bezeichnet, sowie das über die leere Menge gebildete Infimum von I wie üblich als ∞ interpretiert wird.
Die Anwendung der Abschätzungen wird dadurch erleichtert, daß unter den Voraussetzungen des Satzes die Funktion I auf (−∞,µ] monoton fällt und auf [µ, ∞) monoton wächst sowie I(µ) = 0 gilt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.