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Lexikon der Mathematik: Haar, Alfréd

ungarischer Mathematiker, geb. 11.10.1885 Budapest, gest. 16.3.1933 Szeged.

Haar studierte in Budapest und ab 1904 in Göttingen bei Hilbert. Hier arbeitete er nach der Promotion als Privatdozent. 1917 wurde er Professor an der Universität Klausenburg (Cluj) und 1920 Professor an der Universität Szeged.

Haar arbeitete zur Maßtheorie, Funktionalanalysis, Variationsrechnung, zu partiellen Differentialgleichungen, Tschebyschew-Approximation und linearen Ungleichungen. Er führte das Haar-Maß als eine Maßfunktion auf lokalkompakten Gruppen ein. Die Haar-Basis ist ein klassisches Orthonormalsystem von Funktionen auf dem Einheitsintervall und findet besonders in der Theorie der Wavelets Anwendung. In der Variationsrechnung (Haarsches Lemma) untersuchte er Variationsprobleme ohne Zuhilfenahme der zweiten Ableitung der gesuchten Funktion. Außerdem wurde nach ihm der in der Approximationstheorie zentrale Begriff des Haarschen Raumes benannt.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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