Lexikon der Mathematik: Hasse, Helmut
deutscher Mathematiker, geb. 25.8.1898 Kassel, gest. 26.12.1979 Ahrensburg (bei Hamburg).
Ab 1917 studierte Hasse in Kiel, Göttingen und Marburg. Hier promovierte er 1921 bei Hensel und habilitierte sich wenig später ebendort. Danach ging er zunächst nach Kiel, später nach Halle, 1930 nach Marburg und 1934 nach Göttingen. Im Zweiten Weltkrieg war er Leiter eines Forschungsinstituts am Reichsmarineamt in Berlin. 1949 erhielt er eine Berufung an die Humboldt-Universität zu Berlin und 1950 an die Universität Hamburg.
Einen großen Einfluß auf Hasse hatten Hensels Arbeiten zu p-adischen Zahlen. 1920 endeckte Hasse bei der Untersuchung quadratischer Formen das Lokal-Global-Prinzip, nach dem eine quadratischen Gleichung, die reelle Lösungen und Lösungen in allen p-adischen Zahlen hat, auch rationale Lösungen besitzt. Diese Resultate erschienen in seinen Arbeiten „Über die Darstellbarkeit von Zahlen durch quadratische Formen im Körper der rationalen Zahlen” (1921) und „Über die Äquivalenz quadratischer Formen im Körper der rationalen Zahlen” (1922).
Auf Anregung von Hilbert arbeitete Hasse an einer Überblicksdarstellung zur Klassenkör- pertheorie. In diesem Zusammenhang studierte er p-adische Schiefkörper und die komplexe Multiplikation in Klassenkörpern.
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