Lexikon der Mathematik: induktive Logik
Modifikation der (traditionellen) Logik in Hinführung auf die mehrwertige Logik.
Im Verlauf ihrer Entwicklung hat die Logik verschiedenartige Modifikationen erfahren. Das Anwachsen der menschlichen Produktion und der damit verbundenen empirischen Wissenschaften zu Beginn des 17. Jahrhunderts ging einher mit der Vervollkommnung der Erkenntnismethoden. In diesem Zusammenhang veröffentlichte F. Bacon (1620) seine Schrift „Novum Organon“, die er den Arbeiten von Aristoteles mit dem Namen „Organon“ gegenüberstellte.
Die traditionelle Logik sah in der Logik ein Mittel zur Überprüfung und Begründung der Wahrheit. Demgegenüber betrachtete Bacon die Logik zusätzlich als ein Instrument zur Erlangung neuer Erkenntnisse. Die von ihm vorgeschlagene induktive Logik stellt eine Gesamtheit von Methoden und Stützmitteln des Verstandes dar, mit deren Hilfe neue Wahrheiten aufzuspüren sind. Hierbei lenkte Bacon sein Hauptaugenmerk auf die Induktion (insbesondere auf die sog. unvollständige Induktion), d. h., auf die logischen Prozesse des Schließens vom Besonderen auf das Allgemeine. Die so gewonnenen Informationen müssen nicht zwingend korrekt sein, sie sind nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zutreffend. Dieser logische Ansatz kommt nicht mit zwei Wahrheitswerten aus, er mündete später in die mehrwertige Logik und die sog. Wahrscheinlichkeitslogik.
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