Lexikon der Mathematik: Intervallarithmetik
das „Rechnen” mit Intervallen in der im folgenden beschriebenen Art und Weise.
In einer geordneten Menge (M, ≤) sei ein Intervall durch
Die arithmetischen Operationen o ∈ {+, −, ·, /} werden für reelle Intervalle durch
Ferner gilt
Formeln (1) und (2) sind die Grundlage für die Einschließungseigenschaft der Intervallarithmetik.
Die rechts stehenden Mengen sind wieder Intervalle, d. h. ⋄ ist in diesem Fall die Identität, und es gelten folgende Formeln zur Berechnung:
Bei Multiplikation und Division lassen sich durch Fallunterscheidung Operationen einsparen.
In \({\mathbb{I}}{\mathbb{R}}\) gelten die folgenden algebraischen Gesetze.
- (\({\mathbb{I}}{\mathbb{R}}\), +) ist eine kommutative Halbgruppe mit Einselement [0, 0], es gilt eine Kürzungsregel.a + b = c =b ⇒ a = c.
- (\({\mathbb{I}}{\mathbb{R}}\), ·) ist eine kommutative Halbgruppe mit Einselement [1, 1].
- Inverse Elemente existieren im allgemeinen nicht. Es gilt 0 ∈ a − a, 1 ∈ a/a. \({\mathbb{I}}{\mathbb{R}}\) ist nullteilerfrei.
- Es gilt das Subdistributivgesetz:
\begin{eqnarray}{\bf (a + b) \cdot c \subseteq a \cdot c + b \cdot c}. \end{eqnarray} Gleichheit gilt beispielsweise fürc ∈ ℝ.
Die Definition der Intervallarithmetik läßt sich auf allgemeine, geordnete Mengen übertragen, man vergleiche komplexe Intervallarithmetik sowie den Artikel über Intervallrechnung.
[1] Alefeld, G.; Herzberger, J.: Einführung in die Intervall-rechnung. BI-Wissenschaftsverlag Mannheim, 1974.
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