Zurückführen eines Integrals über einen mehrdimensionalen Bereich auf ein Mehrfachintegral und letztlich auf eindimensionale Integration.
Dabei wird der Satz von Fubini benutzt, der in einer einfachen Form lautet: Sind I und J abgeschlossene reelle Intervalle, ist \(f:I\times J\to {\mathbb{R}}\) Riemann- oder Lebesgue-integrierbar, und existiert \(g(x):=\mathop{\int }_{J}f(x,y)\,dy\) für alle x ∈ I, dann ist \(I\to {\mathbb{R}}\) Riemann- bzw. Lebesgue-integrierbar und es gilt \begin{eqnarray}\begin{array}{ll}\mathop{\int }\limits_{I\times J}f(x,y)d(x,y) & =\mathop{\int }\limits_{I}g(x)\,dx\\ & =\mathop{\int }\limits_{I}\left(\mathop{\int }\limits_{J}f(x,y)\,dy\right)dx.\end{array}\end{eqnarray} Eine weitere Aussage über die Existenz iterierter Lebesgue-Integrale ist der Satz von Tonelli, der in einer einfachen Fassung besagt: Sind I und J reelle Intervalle, ist \(f:I\times J\to {\mathbb{R}}\) meßbar, und existiert mindestens eines der iterierten Lebesgue-Integrale \begin{eqnarray}\mathop{\int }\limits_{I}\left(\mathop{\int }\limits_{J}|f(x,y)|\,dy\right)dx,\,\mathop{\int }\limits_{J}\left(\mathop{\int }\limits_{I}|f(x,y)|\,dx\right)dy,\end{eqnarray} dann ist f Lebesgue-integrierbar, und die beiden iterierten Lebesgue-Integrale von f existieren und sind gleich dem Integral von f: \begin{eqnarray}\begin{array}{ll}\displaystyle \mathop{\int }\limits_{I}\left(\displaystyle \mathop{\int }\limits_{J}f(x,y)\,dx\right)dy & =\displaystyle \mathop{\int }\limits_{I\times J}f(x,y)d(x,y)\\ & =\displaystyle \mathop{\int }\limits_{J}\left(\displaystyle \mathop{\int }\limits_{I}f(x,y)\,dy\right)dx.\end{array}\end{eqnarray} Der Satz von Fichtenholz ist ein ähnliches Kriterium für die Vertauschbarkeit bei iterierter Riemann-Integration: Sind I und J abgeschlossene reelle Intervalle, ist \(f:I\times J\to {\mathbb{R}}\) beschränkt, existiert \(\mathop{\int }_{J}f(x,y)\,dy\) für alle x ∈ I und \(\mathop{\int }{I}f(x,y)\,dy\) für alle y ∈ J, dann existieren die beiden iterierten Riemann-Integrale von f und sind gleich.
Benutzt wird iterierte Integration z. B. beim Berechnen von Flächen oder Volumina mittels Mehrfachintegralen, insbesondere auch bei Verwendung krummliniger Koordinaten. Das Cavalieri-Prinzip und die Guldin-Regeln beruhen ebenfalls auf iterierter Integration.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.