Lexikon der Mathematik: kohärente Garbe
endliche und relationsendliche Garbe.
Eine freie Auflösung für eine Garbe von Moduln \({\mathcal{S}}\) über einer Garbe von Ringen \({\mathcal{R}}\) ist eine exakte Sequenz von Garben von \({\mathcal{R}}\)-Moduln der Form
die ganze Zahl m ≥ 0 heißt Länge der freien Auflösung. Wenn \(\mu : {\mathcal{S}}\rightarrow T\) ein beliebiger Homo-morphismus von Garben von \({\mathcal{R}}\)-Moduln ist, dann untersucht man, ob es zu µ einen Homomorphismus \(\lambda : {\mathcal{R}}^p\rightarrow {\mathcal{S}}\) gibt, so daß
Sei \({\mathcal{S}}\) eine Garbe von Moduln über einer Garbe von Ringen \({\mathcal{R}}\) über einem topologischen Raum D. Die Garbe \({\mathcal{S}}\) nennt man kohärente Garbe von \({\mathcal{R}}\)Moduln, wenn es für jeden Punkt w ∈ D und jede ganze Zahl m ≥ 0 eine offene Umgebung U von w in D gibt, über der \({\mathcal{S}}\) eine freie Auflösung der Länge m zugeordnet werden kann.
Dies ist offensichtlich eine lokale Bedingung. Daher ist eine Garbe \({\mathcal{S}}\) genau dann kohärent, wenn sie in einer offenen Umgebung jedes Punktes von D kohärent ist. Wenn sich die Garbe \({\mathcal{R}}\) von Ringen hinreichend gut verhält, dann ist die Eigenschaft der Kohärenz wesentlich leichter in Griff zu bekommen. Die gebräuchlichsten Garben sind von diesem Typ, nämlich Oka-Garben von Ringen: Eine Garbe von Ringen \({\mathcal{R}}\) über einem topologischen Raum D heißt Oka-Garbe von Ringen, wenn für eine beliebige offene Teilmenge U ⊂ D und jeden Punkt w ∈ U jedem Garben-Homomorphismus \(\mu:(\mathcal{R}|{U})^p\rightarrow(\mathcal{R}|{U})^q\) in einer offenen Umgebung von w ein Homomorphismus λ in der oben beschriebenen Weise (2) zugeordnet werden kann.
Betrachtet man eine freie Auflösung der Länge Eins für eine Garbe von \({\mathcal{R}}\)-Moduln über einem Raum D, d. h. eine exakte Sequenz der Form
Der Kern von λ0 kann daher geschrieben werden als die Menge aller Elemente der Form \(({\text{f}}_{1},\ldots,{\text{f}}_{p})\in \mathcal{R}_{w}^{p}\), so daß \(\displaystyle {\sum }_{j=1}^{p}{\text{f}}_{j}{({H}_{j})}_{w}=0,\)daher bezeichnet man den Kern als die Garbe der Relationen zwischen den Erzeugern {Hj} der Garbe S. Wegen der Exaktheit der Sequenz (3) kann man voraussetzen, daß die Relationsgarbe auch endlich erzeugt über der Garbe D ist, und man erhält den folgenden Satz:
Sei \({\mathcal{R}}\)eine Oka-Garbe von Ringen über einem topologischen Raum D. Eine Garbe von Moduln \({\mathcal{S}}\)über der Garbe von Ringen \({\mathcal{R}}\)ist genau dann kohärent, wenn es zu jedem Punkt w ∈ D eine offene Umgebung U von w in D gibt, so daß die Einschränkung \({\mathcal{S}}\) | U und die Garbe der Relationen zwischen den Erzeugern von \({\mathcal{S}}\) | U endlich erzeugte Garben von \(({\mathcal{R}}|{\mathcal{R}})\)-Moduln über U sind.
Die beiden folgenden fundamentalen Sätze liefern zwei Beispiele für kohärente Garben:
Theorem von Oka. Die Garbe n𝒪 = 𝒪 (D) der Keime der holomorphen Funktionen auf einer offenen Teilmenge D ⊂ ℂ
Für eine analytische Untervarietät eines Gebietes D ⊂ ℂ
[1] Gunning, R.; Rossi, H.: Analytic Functions of Several Complex Variables. Prentice Hall Inc. Englewood Cliffs, N.J., 1965.
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