Lexikon der Mathematik: Konvergenzexponent
Maßzahl einer ganzen Funktionf, die wie folgt definiert ist.
Es seien z1, z2, z3, … die Nullstellen von f, der Größe nach geordnet, d. h.
wobei jede Nullstelle so oft aufgeführt wird wie ihre Nullstellenordnung angibt. Falls ein α ∈ (0, ∞) existiert derart, daß die Reihe
konvergiert, so sei ϱ1 ∈ [0, ∞) das Infimum aller dieser Zahlen α. Andernfalls setzt man ϱ1 := ∞. Die Zahl ϱ1 heißt der Konvergenzexponent von f.
Der Fall ϱ1 = ∞ kann tatsächlich vorkommen, zum Beispiel wenn zn = log n, denn nach dem Weierstraßschen Produktsatz existiert eine ganze Funktion mit genau diesen Nullstellen. Besitzt f nur endlich viele Nullstellen, so ist offenbar ϱ1 = 0. Dieser Fall kann auch bei unendlich vielen Nullstellen auftreten, zum Beispiel wenn zn = n! oder zn = nn. Einige weitere Beispiele:
(a) zn = n ⇒ ϱ1 =1.
(b) zn = nk, \(k\in {\mathbb{N}}\Rightarrow {\varrho }_{1}=\frac{1}{k}\).
(c) \({z}_{n}=\sqrt{n}\Rightarrow {\varrho }_{1}=2.\)
Der Konvergenzexponent von f ist in gewissem Sinne ein Maß für die „Anzahl“ der Nullstellen von f. Grob gesagt: Je mehr Nullstellen f hat, desto größer ist ϱ1.
Ist f eine ganze Funktion der Ordnung ϱ, so gilt ϱ1 ≤ ϱ.
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