Lexikon der Mathematik: Lindemann, Carl Louis Ferdinand
deutscher Mathematiker, geb. 12.4.1852 Hannover, gest. 6.3. 1939 München.
Lindemann studierte in Göttingen, Erlangen, München, Paris und London. Er promovierte 1873 bei Klein in Erlangen, wurde 1877 Privatdozent in Würzburg und danach Professor in Freiburg. 1883 ging er an die Universität Königsberg (Kaliningrad) und 1893 nach München.
Lindemanns bedeutendste Leistung ist der Beweis der Transzendenz von π. Er zeigte dazu, daß eine nichttriviale Lösung einer Gleichung der Form \({a}_{1}{e}^{{b}_{1}}+\ldots +{a}_{n}{e}^{{b}_{n}}=0\) mit algebraischen Zahlen ai und bi nicht existieren kann. Wegen eπi + 1 = 0 folgt damit die Transzendenz von πi und π. Damit war bewiesen, daß das Problem der Quadratur des Kreises unlösbar ist. Lindemann publizierte seinen Beweis 1882 in der Arbeit „Über die Zahl π“. Daneben befaßte er sich mit Mechanik, Astronomie, Molekularphysik, Spektraltheorie und Geschichte der Mathematik.
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