Lexikon der Mathematik: lineare Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten
Spezialfall einer linearen Differentialgleichung.
Die Koeffizientenfunktionen ai sind hier lediglich Konstanten, d. h. die Differentialgleichung hat die Form
Für die zu (1) gehörende entsprechende homogene Gleichung
erhält man mit den (i. a. komplexen) Nullstellen λ1, …, λk des charakteristischen Polynoms der Differentialgleichung χ und deren Vielfachheiten m1, …, mk sofort ein komplexes Fundamentalsystem durch die n = m1 + … + mk Funktionen
wobei j jeweils alle Werte 0, …, mi − 1 annimmt.
Sind die Koeffizienten ai reell, so ist man in der Regel auch an einem reellen Fundamentalsystem interessiert. Seien dazu λ1, …, λr die rein reellen und λr+1 = αr+1 + iβr+1, …, λs = αs + iβs sowie die λ̅r+1, …, λ̅s die (konjugiert) komplexen Nullstellen des charakteristischen Polynoms, jeweils mit der Vielfachheit mi. Dann bilden die folgenden n = m1 + …, mr + 2mr+1 + … + 2ms Funktionen ein reelles Fundamentalsystem der homogenen Gleichung (2):
wobei j wieder jeweils alle Werte 0, …, mi − 1 annimmt.
Eine partikuläre Lösung der inhomogenen Gleichung (1) erhält man dann sofort mittels Variation der Konstanten.
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