Lexikon der Mathematik: Ludolph van Ceulen (von Köln)
deutsch-niederländischer Mathematiker, geb. 28.1.1540 Hildesheim, gest. 31.12.1610 Leiden.
Ludolf hatte, vermutlich weil seine Familie nicht begütert war, keine Hochschulausbildung genossen. Er arbeitete daher zunächst als Fechtlehrer, später auch als Lehrer für Mathematik, in Delft und ab 1594 in einer eigenen Schule in Leiden. Im Jahre 1600 erhielt er eine Stelle als Mathematiklehrer an der Ingenieurschule in Leiden.
Ludolphs Name ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der Zahl π und ihrer numerischen Berechnung. Es gelang ihm, indem er die bereits auf Archimedes zurückgehende Exhaustionsmethode konsequent anwandte und die Fläche des 262-Ecks berechnete, 35 Dezimalstellen von π korrekt zu bestimmen.
Wenngleich er damit streng genommen keinen methodischen Fortschritt erzielte, sondern nur eine bekannte Methode vorantrieb, nannte man π ihm zu Ehren im deutschsprachigen Raum über lange Zeit hinweg auch die „Ludolphsche Zahl“.
Nach seinem Tod ließ seine Witwe die von ihm berechnete Näherung an π in seinen Grabstein einmeißeln.
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