Lexikon der Mathematik: Magnus, Hans Heinrich Wilhelm
deutsch-amerikanischer Mathematiker, geb. 5.2.1905 Berlin, gest. 15.10.1990 New York.
Magnus besuchte 1925/26 die Tübinger Universität und bis 1929 die Universität in Frankfurt (Main). Er studierte hier bei Siegel, Hellinger und Dehn Mathematik und Physik. Nach der Promotion 1931 bei Dehn nahm er von 1933 bis 1939 eine Stelle als Privatdozent an der Frankfurter Universität an. Von 1939 bis 1944 war er an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg (heute Technische Universität Berlin) und von 1946 bis 1949 an der Universität Göttingen tätig. Nach dem Tod Batemans ging Magnus 1948 an das California Institute of Technology, um mitzuhelfen, Batemans Manuskripte zu speziellen Funktionen zu veröffentlichen. 1950 wechselte er zum Courant-Institut für Mathematik an der New Yorker Universität und 1973 an das Polytechnic Institute of New York, wo er bis zu seiner Emeritierung 1978 arbeitete.
Magnus’ Hauptarbeitsgebiet war die kombinatorische Gruppentheorie. Er untersuchte Darstellungen von Gruppen in Termen von Gruppenerzeugenden und Gruppenrelationen, und führte kanonische Beziehungen zwischen freien Lie-Algebren und sowohl freien Gruppen als auch freien assoziativen Algebren ein. Neben der Gruppentheorie beschäftigte er sich mit der mathematischen Physik, dem Elektromagnetismus und der Wellentheorie. Eines seiner wichtigsten Werke ist das 1966 zusammen mit A. Karrass und D. Solitar veröffentlichte Buch „Combinatorial group theory“.
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