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Lexikon der Mathematik: Margulis, Grigorij Aleksandrowitsch

russischer Mathematiker, geb. 24.2.1946 Moskau.

Nach dem Schulbesuch in Moskau studierte Margulis 1962 bis 1967 an der dortigen Universität, ging nach der Promotion 1970 an das Institut für Informationsübertragung und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, ab 1986 in leitender Position. 1979 durfte er erstmals die Sowjetunion verlassen und weilte drei Monate an der Universität Bonn. Zwischen 1988 und 1991 nahm er Gastaufenthalte am Max-Planck-Institut in Bonn, am IHES und am Collège de France in Paris, an der Harvard Universität in Cambridge (Mass.), und am Institute for Advanced Study in Princeton wahr. Seit 1991 ist er Professor an der Yale Universität in New Haven (Conn.).

Mit besonderem Erfolg widmete sich Margulis dem Studium disktreter Lie-Gruppen. Insbesondere konnte er die schon von Poincarè aufgeworfene Frage nach der Beschreibung aller diskreten Untergruppen Γ von endlichem Kovolumen in einer Lie-Gruppe G lösen.

Weitere Forschungen Margulis’ betrafen die Ergodentheorie, die Kombinatorik, die Differentialgeometrie und die dynamischen Systeme. 1986 gelang ihm unter Heranziehung von Resultaten aus vielen Teilgebieten der Mathematik der Beweis der Oppenheimerschen Vermutung von 1929, daß die Menge der Werte, die eine indefinite irrationale quadratische Form in drei oder mehr Veränderlichen in den ganzzahligen Punkten annimmt, dicht ist.

Margulis wurde mehrfach für seine mathematischen Leistungen ausgezeichnet. 1978 erhielt er die Fields-Medaille, konnte aber auf Betreiben der Sowjetregierung nicht zum Internationalen Mathematiker-Kongreß nach Helsinki reisen, um die Medaille persönlich in Empfang zu nehmen.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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