Lexikon der Mathematik: Max-Planck-Institut(MPI)für Mathematik Bonn
im Jahre 1982 gegründetes Forschungsinstitut.
Der eigentlichen Gründung vorausgegangen waren die seit 1957 von F. Hirzebruch organisierten Arbeitstagungen und der seit 1969 von ihm geleitete Sonderforschungsbereich „Theoretische Mathematik“. Mit der Einrichtung des MPI für Mathematik konnte Hirzebruch seine jahrzehntelangen Bemühungen, in Deutschland eine dem Institut des Hautes Etudes Scientifiques bei Paris bzw. dem Institute for Advanced Study in Princeton vergleichbare Forschungsstätte zu schaffen, mit Erfolg krönen. Bis 1995 leitete Hirzebruch das MPI und baute es zu einem weltweit anerkannten Institut aus. Seitdem besteht die Leitung aus G. Faltings, G. Harder, Y. Manin und D.R. Zagier, von denen jeder abwechselnd jeweils für ein Jahr als geschäftsführender Direktor fungiert. Im Institut arbeiten ungefähr 80 Besucher, etwa die Hälfte davon sind junge Mathematiker, die erst wenige Jahre zuvor ihre Promotion abgeschlossen haben. Die Dauer eines Forschungsaufenthalts am Institut beträgt gewöhnlich ein Jahr. Außerdem werden für bekannte Mathematikerpersönlichkeiten dreijährige Gastaufenthalte vergeben. Wichtigstes Ziel des Instituts ist es, den dort tätigen Mathematikern günstige Arbeitsbedingungen zu bieten und effektiv für die Schaffung und Verbreitung neuer mathematischer Ideen zu wirken.
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