Lexikon der Mathematik: Mellin-Transformation
die durch
gegebene Integral-Transformation für eine auf der positiven Halbachse ℝ+ definierte Funktion f. Man findet diese Defintion gelegendlich auch mit einem Vorfaktor 1/Γ(s), wobei Γ die Eulersche Γ-Funktion bezeichnet.
Die Mellin-Transformation geht aus der Fourier-Transformation durch die Substitution t = e−
Ist für ein k > 0 die Funktion t
wobei σ ≥ k beliebig.
Die Parsevalsche Gleichung für die Mellin-Transformation nimmt die folgende Form an:
falls f(t)tk−1/2 ∈ L2(0, ∞).
Wie der folgende Satz zeigt, kann man die Mellin-Transformierte als ein kontinuierliches Analogon der Taylor-Reihe verstehen:
Die Funktion f besitze für kleine 0 < t< t0eine asymptotische Entwicklung der Form
mit fk,J(k) ≠ 0, j ∈ ℕ, k ∈ ℚ. f hat also Pole der Ordnung k ≤ n, die jedoch auch von gebrochener Ordnung sein dürfen, sowie logarithmische Pole bis zu einer beliebigen endlichen Ordnung J(k). Ferner falle f für große t exponentiell ab, d. h.
und t0, λ, C geeignet.
Dann konvergiert die Mellin-Transformierte für Re(s) >n absolut gegen eineholomorphe Funktion, und es existiert eine eindeutige meromorphe Fortsetzung von M(f) auf ganz ℂ, die auch mit M(f) bezeichnet werde. Man erhält:
1. Für Re(s) > −N besitzt M(f) an der Stelle s = −k einen Pol der Ordung J(k) +1.
2. M(f)(s)/Γ(s) besitzt um s = 0 dieLaurent-Entwicklung
Insbesondere hat M(f)/Γ um s = 0 einen Pol der Ordnung J(0).
3. Treten in der asymptotischen Entwicklung von f keine Logarithmen auf, so ist M(f)(s)/Γ(s) bei s = 0 regulär.
[1] Zygmund, A.: Trigonometric Series. Cambridge Univ. Press, 1968.
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