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Lexikon der Mathematik: Nevanlinna, Rolf

finnischer Mathematiker, geb. 22.10.1895 Joensuu (Finnland), gest. 28.5.1980 Helsinki.

Nevanlinna studierte ab 1913 an der Universität Helsinki, unter anderem bei Lindelöf, der ein Cousin seines Vaters war. 1919 promovierte er. Da eine Position an der Universität zu der Zeit nicht frei war, wurde er zunächst Lehrer. 1922 bekam er eine Stelle als Dozent und 1926 als Professor an der Universität Helsinki. Erunternahm viele Reisen, so zum Beispiel nach Göttingen zu E. Landau, Hilbert, Courant und E. Noether, und nach Paris zu Hadamard, Montel und Bloch. Von 1946 bis 1961 arbeitete er in Zürich, und von 1959 bis 1962 war er Präsident der Internationalen Mathematischen Union.

Nevanlinnas bedeutendste Leistung ist die Theorie der Werteverteilung meromorpher Funktionen (Nevanlinna-Theorie), die er 1925 aufstellte. Darüber hinaus begründete er die Theorie der harmonischen Maße. Nach dem Krieg wandte er sich verstärkt der Variationsrechnung und der mathematischen Physik zu.

Seit 1982 wird auf dem Internationalen Mathematikerkongress der Rolf-Nevanlinna-Preis für mathematische Leistungen auf dem Gebiet der Computerwissenschaften vergeben.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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