Lexikon der Mathematik: Neyman, Jerzy
polnisch-amerikanischer Mathematiker und Statistiker, geb. 16.4.1894 Bendery (heute Rußland), gest. 5.8.1981 Berkeley.
Neyman studierte ab 1912 Mathematik an der Universität Charkow bei S.N. Bernstein und war danach bis 1921 als Dozent tätig. Von 1921 bis 1923 arbeitete er als Statistiker am Landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Bromberg (Polen). Von 1923 bis 1934 hielt er Vorlesungen in Warschau, wo er auch 1924 promovierte. Zwischenzeitlich war er als Rockefeller-Stipendiat in London und Paris, wo eine enge Zusammenarbeit mit E.S. Pearson begann.
Von 1934 bis 1938 war Neyman Dozent für Statistik am University College in London, wo auch Pearson tätig war, ab 1938 dann Direktor des Statistischen Instituts in Berkeley.
Neyman gilt als Mitbegründer der modernen Mathematischen Statistik, insbesondere auch durch seine gemeinsam mit Pearson gewonnenen Resultate zur Testtheorie (Hypothesentests). Er beschäftigte sich aber auch mit Fragen der allgemeinen Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie, sowie Anwendungen in Landwirtschaft, Astronomie und Bakteriologie.
1968 erhielt er die US-Medaille der Wissenschaften.
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