Lexikon der Mathematik: Okasches Prinzip
wichtiges Prinzip in der Theorie der Steinschen Räume.
In reduzierten komplexen Räumen X ist die Strukturgarbe \({\mathcal{O}}\) eine Untergarbe der Garbe \({\mathcal{C}}\) der Keime der stetigen Funktionen. Man definiert in Analogie zu \({\mathcal{O}}\text{*}\) (hier ist
Hierzu gehört ein kommutatives Diagramm der exakten Kohomologiesequenzen
Da die Garbe \({\mathcal{C}}\) weich ist, gilt \({H}^{i}(X,\,{\mathcal{C}})=0\) für alle i ≥ 1, daher folgt:
Es sei X ein reduzierter komplexer Raum, es sei q ≥ 1, und es gelte
Dann induziert die Injektion \({\mathcal{O}}\text{*}\to {\mathcal{C}}\text{*}\)einen Isomorphismus
Dies ist eine rudimentäre Form des wichtigen Okaschen Prinzips, das so beschrieben werden kann:
In einem reduzierten Steinschen Raum X haben holomorphe Probleme, die kohomologisch formulierbar sind, nur topologische Hindernisse; solche Probleme sind stets dann holomorph lösbar, wenn sie stetig lösbar sind.
[1] Grauert, H.; Remmert, R.: Theorie der Steinschen Räume. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York, 1977.
[2] Kaup, B.; Kaup, L.: Holomorphic Functions of Several Variables. Walter de Gruyter Berlin New York, 1983.
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