Lexikon der Mathematik: orthogonales Komplement
die meist mit mit U⊥ (sprich: „U senkrecht“) bezeichnete Menge aller zu einem Unterraum U ⊆ V eines euklidischen oder unitären Vektorraumes (V, 〈 ·, · 〉) orthogonalen Elemente. Es gilt also
U⊥ ist dann selbst wieder ein Unterraum von V, der Orthogonalraum zu U.
Ist V endlich-dimensional, und sind U, U1 und U2 Unterräume von V, so ist V ist die direkte Summe von U und U⊥ : V = U ⊕ U⊥.
Weiterhin gelten folgende Regeln:
- (U⊥)⊥ = U;
- \({({U}_{1}+{U}_{2})}^{\perp }={U}_{1}^{\perp }\cap {U}_{2}^{\perp }\);
- \({({U}_{1}\cap {U}_{2})}^{\perp }={U}_{1}^{\perp }+{U}_{2}^{\perp }\).
Entsprechend definiert man auch für eine beliebige Teilmenge A von V das orthogonale Komplement A⊥; es stimmt stets mit dem orthogonalen Komplement des von A aufgespannten Unterraumes überein.
Beispiel: Die Lösungsmenge L des homogenen linearen Gleichungssystems Ax = 0 ist gegeben durch das orthogonale Komplement des Zeilenraumes von A.
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