Lexikon der Mathematik: Pascalsche Rechenmaschine
von Blaise Pascal 1641 konstruierte Additions- und Subtraktionsmaschine mit Rädergetriebe (Zapfenräder) und Zehnerübertrag.
Die Einstellung einer Zahl erfolgte mittels Speichenrädern. Ein Griffel wurde in den bezifferten Zwischenraum zwischen zwei Speichen gesteckt und das Rad damit bis zu einem Anschlag gedreht. Subtrahiert wurde durch Addition des Komplements des Subtrahenden. Der Zehnerübertrag erfolgte nicht über einen Zahn, wie bei der Schickardschen Rechenmaschine, sondern über einen Hebelmechanismus, der schwerkraftgebunden war (Fallhebel) und nur in einer Richtung funktionierte, daher bei Schrägstellung der Maschine störanfällig war.
Die meisten dieser Maschinen sind für Steuerberechnungen eingerichtet. Die beiden rechten Speichenräder haben deshalb entsprechend der damaligen französischen Währung 12 bzw. 20 Speichen (12 deniers = 1 sol, 20 sols = 1 Livre). Pascal erhielt 1649 ein königliches Privileg für die Herstellung seiner Maschine und galt bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Erfinder der mechanischen Rechenmaschine. Eine der frühesten Maschinen (10-stellig) befindet sich im mathematischphysikalischen Salon in Dresden.
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