Lexikon der Mathematik: Pasch, Moritz
deutscher Mathematiker, geb. 8.11.1843 Breslau, gest. 20.9.1930 Bad Homburg.
Pasch studierte in Breslau und Berlin. 1865 promovierte er in Breslau und habilitierte sich 1870 in Gießen. Danach arbeitete er dort, ab 1873 als außerordentlicher, und zwei Jahre später als ordentlicher Professor.
Paschs Hauptwerk „Vorlesungen über neuere Geometrie“ befaßt sich mit den Grundlagen der Geometrie. Er baute die euklidische Geometrie axiomatisch auf, wobei er statt der Geraden die Strecke als Grundbegriff nahm. 1882 argumentierte er, daß Geometer sich bisher zu sehr von physikalischen Vorstellungen leiten ließen, und sich vielmehr von abstrakten, rein formalen Überlegungen leiten lassen sollten. Seine Arbeiten gehen damit erstmals wesentlich über Euklids „Elemente“ hinaus und stellen eine wichtige Vorstufe zu Hilberts „Grundlagen der Geometrie“ dar. Paschs Vorstellungen von der Dualität von Punkt und Gerade lösten eine nachhaltige Entwicklungsrichtung in der Geometrie aus.
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