Lexikon der Mathematik: Prandtl, Ludwig
deutscher Mechaniker und Strömungsphysiker, geb. 4.2.1875 Freising, gest. 15.8.1953 Göttingen.
Prandtl studierte von 1894 bis 1898 an der Technischen Hochschule in München. Er promovierte 1900 an der Universität München, arbeitete danach zwei Jahre als Ingenieur in der Maschinenfabrik Augsburg/Nürnberg und erhielt 1901 eine Professur für Mechanik in Hannover. 1904 ging er nach Göttingen, wo er Angewandte Mechanik lehrte. Von 1925 bis 1947 war er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Strömungsforschung.
Prandtl führte grundlegende Forschungen auf den Gebieten der Strömungstheorie und der Hydrodynamik durch. Er untersuchte Konvektionsströmungen in Flüssigkeiten und Gasen, gab Charakteristiken für den thermodynamischen Zustand von Medien an, und fand die fundamentale Integro-Differentialgleichung zur Beschreibung von Flugzeugflügeln (Prandtl-Gleichung).
Neben seiner Forschungstätigkeit gründete er die erste Modellversuchsanstalt für Luftfahrtzwecke in Göttingen und die Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt.
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