Lexikon der Mathematik: Quasi-Banachraum
vollständiger quasinormier-ter Raum.
Sei X ein reeller oder komplexer Vektorraum und x ↦ ∥x∥ ∈ [0, ∞) eine Abbildung mit:
(1) ∥x∥ = 0 genau dann, wenn x = 0.
(2) Für alle x ∈ X und alle Skalare λ gilt
(3) Es existiert eine Konstante c ≥ 1 mit
Dann heißt ∥. ∥ eine Quasinorm. Gilt anstelle von (3):
(3′) Es existiert eine Zahl p ∈ (0, 1] mit
so heißt ∥.∥ eine p-Norm. (In den Fällen c = 1 bzw. p = 1 erhält man eine Norm.) Jede p-Norm ist eine Quasinorm, und zu jeder Quasinorm existiert eine äquivalente p-Norm.
Es gibt eine metrisierbare Vektorraumtopologie auf einem quasinormierten Raum (X,∥.∥), die das System der Mengen {x ∈ X : ∥x∥ ≤ ϵ} als Nullumgebungsbasis besitzt; für eine p-Norm ∥.∥ definiert d(x, y) = ∥x − y∥p eine Metrik, die diese Topologie erzeugt. Ist dieser metrische Raum vollständig, heißt X ein Quasi-Banachraum.
Ein Beispiel für einen Quasi-Banachraum ist der Raum Lp (μ) für 0 < p< 1 (Funktionenräume); auf diesem Raum ist
eine p-Norm, aber keine Norm. Quasi-Banachräume treten auf natürliche Weise in der Theorie der Operatorideale auf.
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