Lexikon der Mathematik: Quetelet, Lambert Adolphe Jacques
belgischer Mathematiker, geb. 22.2.1796 Gent, gest. 17.2.1874 Brüssel.
Quetelet promovierte 1819 in Gent. Er lehrte danach Mathematik in Brüssel und ging 1823 nach Paris, um Astronomie am dortigen Observatorium zu studieren. Daneben studierte er Wahrscheinlichkeitsrechnung bei Fourier und Laplace. Beeinflußt von diesen beiden wandte er als einer der ersten die Normalverteilung nicht nur auf die Verteilung von Fehlern an, sondern beispielsweise auch auf die Kriminalitätsrate. Das löste in der damaligen Zeit heftige Diskussionen über den freien Willen und die soziale Determinierung aus. In der Folgezeit erfaßte er für die Regierung statistische Daten über die Kriminalität und die Sterblichkeit.
Ab 1833 arbeitete er wieder an einem Observatorium in Brüssel, untersuchte geophysikalische und meteorologische Daten und entwickelte Methoden zum Vergleich und zur Evaluierung statistischer Daten.
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