Lexikon der Mathematik: Quotient bei reduktiver Gruppenwirkung
ein Quotient einer Gruppe, der auf der Menge der stabilen Punkte existiert.
Es sei K ein Körper der Charakteristik 0 und A eine K-Algebra. Wenn die reduktive Gruppe G auf dem affinen Schema Spec(A) operiert, dann ergibt die kanonische Abbildung Spec(A) → Spec(A
Beispiel: Die lineare Gruppe G der invertierbaren (2 × 2)-Matrizen mit Einträgen in ℂ operiert auf der Varietät
\begin{eqnarray}X=\text{Spec}({\mathbb{C}}[{X}_{11},{X}_{12},{X}_{21},{X}_{22}])\end{eqnarray}
durch Konjugation:
\begin{eqnarray}H,({X}_{ij})\mapsto H({X}_{ij}){H}^{-1}.\end{eqnarray}
Dabei bleiben die Determinante X11X22 − X12X21 und die Spur X11 + X22 invariant. Der Ring der invarianten Funktionen ℂ[X11, X12, X21, X22]
\begin{eqnarray}\pi \left(\begin{array}{ll}{X}_{11} & {X}_{12}\\ {X}_{21} & {X}_{22}\end{array}\right)=\left(\det \left(\begin{array}{ll}{X}_{11} & {X}_{22}\\ {X}_{21} & {X}_{22}\end{array}\right),\text{spur}\left(\begin{array}{ll}{X}_{11} & {X}_{12}\\ {X}_{21} & {X}_{22}\end{array}\right)\right)\end{eqnarray}
liefert einen guten Quotienten. Ist U ⊆ X die offene Teilmenge aller Matrizen mit verschiedenen Eigenwerten (die Menge der stabilen Punkte), dann ist die Einschränkung von π auf U,
\begin{eqnarray}U\to V=\{(a,b)\in {{\mathbb{C}}}^{2},{a}^{2}-4b\ne 0\}\end{eqnarray}
ein geometrischer Quotient.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.