Lexikon der Mathematik: Rechenschieber
Rechenstab, auch logarithmischer Rechenstab oder logarithmischer Rechenschieber genannt, mechanisches Gerät zur Durchführung von Multiplikation und Division.
Auf dem Körper und der beweglichen Zunge des Rechenstabes sind dekadische logarithmische Funktionsleitern angebracht. Eine Addition bzw. Subtraktion von Strecken bedeutet eine Addition bzw. Subtraktion von Logarithmen, also eine Multiplikation bzw. Division der zugehörigen Numeri. Die Kommastellung der Operanden beeinflußt die Mantisse nicht, da die Kennziffern nicht auf den Skalen erscheinen.
Bei einer Stablänge von 25cm beträgt der Fehler etwa 0,2%. Für ingenieurtechnische Belange wurde von A. Walther 1934 der Rechenstab „System Darmstadt“ entwickelt, der noch andere Funktionsskalen besitzt.
Der Rechensschieber ist inzwischen vollständig durch den Taschenrechner bzw. Computer verdrängt worden. Die bis zuletzt übliche Form geht auf Patridge aus dem Jahre 1657 zurück. Streng genommen ist der „Schieber“ nur die von Partridge dem Doppelstab eingefügte Zunge, weshalb man teilweise auch die Bezeichnung Rechenstab beutzt.
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